Der Sturm

„Habt ihr heute Nacht etwas von dem Sturm mitbekommen?“, fragte der Papa, als die Kinder aus ihren Zimmern kamen. Doch die Kinder hatten tief und fest geschlafen und nichts gehört.

„Ich geh Waldi füttern“, rief Lisa auf dem Weg in den Keller.

Kurze Zeit später kam sie aufgeregt ins Haus gelaufen: „Kommt schnell! Waldi! Die Hütte …“

„Was ist denn los?“, versuchte der Papa seine große Tochter zu beruhigen. Aufgeregt antwortete Lea: „Der Baum ist umgefallen und genau auf Waldis Hütte! Und die… die ist kaputt …“

Sofort liefen alle auf den Hof und sahen was passiert war: Von der großen Linde auf dem Nachbargrundstück ist ein dicker Ast abgebrochen und lag auf dem Zaun und auf Waldis Hütte.

Der Gartenzaun war nur etwas beschädigt, aber Waldis Hundehütte war zwischen den Blättern kaum zu erkennen.

„Wir müssen schnell den großen Ast hier weggebkommen, damit wir sehen können, wie es Waldi geht“, schlug Tom vor.

Alle packten mit an, zogen und zerrten, aber der Ast ließ sich nicht bewegen.

„Lauf Tom, hol die Säge!“, bat Papa.

Kurz darauf kam Tom mit der Säge. Gemeinsam mit Papa sägten sie ein Stück nach dem anderen vom Ast ab. Die anderen räumten die abgesägten Stücke auf einen Haufen.

„Waldis Hütte scheint ganz schön was abbekommen zu haben“, bemerkte Tom nach einer Weile.

„Siehst du Waldi?“, fragte Lea.

„Nein“, sagte Tom, „von Waldi ist nichts zu sehen.“

„Waldi!“, rief Lea. Aber sie bekam keine Antwort von ihrem Hund.

„Ist Waldi jetzt tot?“, schluchzte sie.

„Noch haben wir ihn nicht gefunden“, versuchte der Papa Lea zu beruhigen. Mama nahm Lea in den Arm, und die anderen versuchten weiter die Hundehütte von Laub und Ästen zu befreien.

„Auf alle Fälle brauchen wir eine neue Hütte“, meinte Tom, „die ist total hinüber.“

Dann endlich hatten sie es geschafft und alle Zweige von der zerstörten Hütte entfernt.

Lisa und Tom versuchten dann in die zerstörte Hütte zu schauen.

„Was ist mit Waldi?“, wollte Lea wissen.

„Waldi ist nicht hier“, sagte Tom erstaunt.

„Wo kann er denn sein?“, wollte Lea wissen.

„Kommt!“, lasst uns ihn suchen, schlug Tom vor.

Sofort rannten die drei Kinder durch den Garten und riefen nach Waldi.

„Hier ist er!“, freute sich Lea nach einer ganzen Weile, als Walid ganz verschlafen unter dem Gebüsch hervorkam.

„Waldi hatte bestimmt Angst vor dem Sturm und hat sich unter dem Gebüsch versteckt“, vermutete Tom, „und das hat ihm das Leben gerettet.“

Die drei Kinder stürzten sich auf Waldi und streichelten ihn so lange, bis die Mama zum Frühstück rief.

Am Nachmittag räumten Papa und Tom noch die restlichen Äste auf den Haufen und besahen sich die Hundehütte. „Da ist nichts mehr zu machen“, meinte nachdenklich der Papa, „ich glaube, wir müssen eine neue Hütte für unseren Waldi bauen.“

„Na, dann fangen wir gleich an!“, freute sich Tom.

„Heute nicht mehr“, meinte der Papa, „wir machen heute Abend eine kleine Zeichnung und überlegen, was wir an Material brauchen und morgen fahren wir dann zum Baumarkt.“

„Au ja“, freute sich Tom, „das wird bestimmt eine viel schönere Hütte als die alte.“

„Kommt, es gibt Abendessen!“, rief Lisa aus dem Fenster den beiden zu, „Und wo soll denn Waldi heute Nacht schlafen?“

„Der kann im Keller schlafen“, schlug Tom vor, „Ich hole gleich noch seine Decke aus der alten Hütte.“

Nachdem Waldi sein Abendessen bekommen hatte, legte Tom die Decke im hinteren Keller auf den Fußboden. Waldi kuschelte sich darauf und schlief bald ein.